Historisch knüpft der Begriff der Dekonstruktion unter anderem an Martin Heidegger an. Dieser hatte von einer „Destruktion“ der abendländischen Tradition der Metaphysik und einer methodischen Verschränkung von Konstruktion und Destruktion gesprochen:
Diese betraf drei Momente:
„Erfassung des Seienden auf das Verstehen von dessen Sein (phänomenologische Reduktion)“
„Entwerfen des vorgegebenen Seienden auf sein Sein und dessen Strukturen (phänomenologische Konstruktion)“
Weitere Einflüsse liegen im Strukturalismus und unter anderem daraus hervorgegangenen Theorien über die Natur und den Gebrauch von Zeichen (sogenannte Semiotik).
Derrida selbst hat sich dagegen ausgesprochen (wie das nachfolgende Zitat deutlich macht), seine Philosophie als eine literaturwissenschaftliche Methode zu kanonisieren und beispielsweise zu einem Regelwerk auszuarbeiten. Er selbst wie auch ihm nahestehende Interpreten sprechen stattdessen gern von einer Haltung der Dekonstruktion. Trotzdem wurden seine Ideen innerhalb der Literatur- und Kulturwissenschaft aufgegriffen, anfangs vor allem im angelsächsischen Kontext, insbesondere innerhalb der sog. Yale-School. Dabei wird beispielsweise davon ausgegangen, dass die Auseinandersetzung mit einem konkreten Text selbst Regeln generieren kann.
„Was ich Dekonstruktion nenne, kann natürlich Regeln, Verfahren oder Techniken eröffnen, aber im Grunde genommen ist sie keine Methode und auch keine wissenschaftliche Kritik, weil eine Methode eine Technik des Befragens oder der Lektüre ist, die ohne Rücksicht auf die idiomatischen Züge des Gegenstandes in anderen Zusammenhängen wiederholbar sein soll. Die Dekonstruktion hingegen befasst sich mit Texten, mit besonderen Situationen, mit der Gesamtheit der Philosophiegeschichte, innerhalb derer sich der Begriff der Methode konstituiert hat. Wenn die Dekonstruktion also die Geschichte der Metaphysik oder die des Methodenbegriffs befragt, dann kann sie nicht einfach selbst eine Methode darstellen. Die Dekonstruktion setzt die Umwandlung selbst des Begriffes des Textes und der Schrift voraus. […] Ich nenne eine Institution ebenso wie eine politische Situation, einen Körper oder einen Tanz...., was offenbar zu vielen Mißverständnissen geführt hat, weil man mich beschuldigte, die ganze Welt in ein Buch zu stecken. Das ist offensichtlich absurd.“
Dialektische Systemversuche hatten vorausgesetzt, dass sich grundsätzlich Gegensätze und Gegenthesen zu einer Synthese fügen lassen. Die Dekonstruktion ist demgegenüber skeptisch, etwa insofern sie betont, dass in einer derartigen Synthese immer eine der beiden vorausliegenden Opposita bevorzugt wird. In einem besonders einfachen Beispiel besteht ein Text nicht aus These und Antithese, sondern aus einer Vielzahl weiterer Perspektiven, die gleichzeitig vorhanden sind und häufig in Konflikt zueinander stehen. Dieser Konflikt ist aber nicht direkt manifest, sondern erst mittels dekonstruktiver Analysen sichtbar zu machen.
Die Dekonstruktion geht grundsätzlich davon aus, dass die Thematisierung bestimmter Gegenstände (sei es in wissenschaftlicher Theoriebildung, sei es in anderen Wissenssystemen, Darstellungsformen oder Gattungen) andere zugleich ausgrenzt. Anstatt nur auf explizit mitgeteilte Information konzentrieren sich dekonstruktive Analysen daher auch und besonders auf diejenigen Faktoren, welche diese Thematisierung erst ermöglichen. Systematisch grundlegend dafür ist eine sinnkritische Einklammerung der Sinn- und Verweisungsbeziehungen etwa der Elemente eines Textes. Dies ermöglicht dann Fragen zu stellen wie: welche Ausgrenzungs- und Etablierungsmechanismen, welche Strategien des Glaubwürdigmachens, welche hierarchischen Strukturen eines Signifikantengefüges erlauben, das entsprechende materielle Gefüge als sinnhaften Bedeutungsträger zu verstehen und auf eine bestimmte Bedeutung oder „Aussageabsicht“ zu reduzieren? An welche Konstitutionsbedingungen sind die entsprechenden Sinn- und Geltungsansprüche gebunden? Dies kann insbesondere auch Konflikthaftigkeit, Aggressivität, verdeckte Gehalte und Intentionen sichtbar machen.
Wenn jede Äußerung als solche ein auch gewaltsamer Ausschluss von Nichtgesagtem, ebenfalls Sagbarem ist, fällt dies naturgemäß auch auf die Äußerungen Derridas selbst zurück. Er gesteht dies offen ein und versucht, dem durch Strategien zu begegnen wie etwa durch eine interventionistische, dezidiert standortbezogene Stilform, durch experimentelle Methoden, welche verunmöglichen, das Gesagte auf Eindeutigkeiten zu fixieren, oder durch Strategien der Selbstzurücknahme: der Rezipient wird „ent-täuscht“ in dem Doppelsinne, dass erstens das, was er verstanden zu haben meinte, enttäuschenderweise eine Täuschung war und zweitens dies als Täuschung sichtbar wird. An- und Abwesenheit von Wahrheit wird sichtbar, indem nur insofern etwas erblickt wird, als zugleich anderes aus dem Blickfeld ausgeschlossen und dieser Ausschluss selbst sichtbar wird.
Unter anderem durch die Bindung an kontingente extrinsische Faktoren der Sinnerzeugung wird die Abgrenzung eines Textes als handhabbares Objekt problematisch. Insbesondere sind Texte nicht nur in ihrer inneren Struktur, sondern auch ihrem Bezug auf andere Texte zu erfassen. Dies verbindet die Dekonstruktion mit Theorien der Intertextualität, wie sie etwa Michail Bachtin oder Julia Kristevaentwickeln. Andererseits bezieht die Dekonstruktion Begriffe auf ihre Geschichte und Etablierungsweisen zurück. Von der Methode der Begriffsgeschichte unterscheidet sie jedoch, dass die Dekonstruktion eine intrinsisch stabile Begriffsbedeutung für eine ungedeckte Unterstellung hält.
Dekonstruktion kann als Methode auf Texte oder philosophische Theorien angewendet werden oder aber auch als künstlerische Praxis in der bildenden Kunst, der Mode, der Musik, der Architektur (Peter Eisenmans Aura und Exzeß) oder im Film. Diese Offenheit ist darauf zurückzuführen, dass Dekonstruktion jeden potenziellen Bedeutungsträger als Text auffasst:
„Das, was ich Text nenne, ist alles, ist praktisch alles. Es ist alles, das heißt, es gibt einen Text, sobald es eine Spur gibt, eine differentielle Verweisung von einer Spur auf die andere. Und diese Verweise bleiben nie stehen. Es gibt keine Grenzen der differentiellen Verweisung einer Spur auf die andere. Eine Spur ist weder eine Anwesenheit noch eine Abwesenheit. Folglich setzt dieser neue Begriff des Textes, der ohne Grenzen ist – ich habe deshalb gesagt, auch als scherzhafte Bemerkung, es gäbe kein Außerhalb des Textes –, folglich setzt dieser neue Begriff des Textes voraus, dass man in keinem Moment etwas außerhalb des Bereichs der differentiellen Verweisung finden kann, das ein Wirkliches, eine Anwesenheit oder eine Abwesenheit wäre […] Ich habe geglaubt, dass es notwendig wäre, diese Erweiterung, diese strategische Verallgemeinerung des Begriffs des Textes durchzuführen, um der Dekonstruktion ihre Möglichkeit zu geben […]“
– Derrida
Eine besondere Rolle spielt die Praxis der Dekonstruktion in sozialwissenschaftlichen Theorien, die sich mit Identitäten oder Identifizierungen beschäftigen, wie zum Beispiel die Queer Theory und diefeministische Theorie von Judith Butler.
In dekonstruktiven Kulturtheorien wird die Entstehung vermeintlicher Wesenheiten und Identitäten aus einer machtkritischen Perspektive untersucht und außerdem werden politische Alternativen vorgeschlagen.
La decostruzione, in quanto metodo filosofico post-metafisico, non si pone come sistema di pensiero totalizzante, benché sia il più pieno e onesto riconoscimento dell’impossibilità, per la filosofia, di “sbarazzarsi” della metafisica: la filosofia, infatti, è condannata inesorabilmente a continuare a muoversi ai “margini” di essa. Questa premessa permette di comprendere il fraintendimento che è alla base dello slittamento linguistico e semantico da “decostruzione” a “decostruzionismo”, operato sulla base di uno schema tradizionale dagli storici della filosofia, i quali seguendo questo tipo di catalogazione finiscono per limitare la portata della decostruzione entro il sistema filosofico-metafisico di cui essa costituisce la critica radicale. In senso altrettanto limitato, come metodo di critica filosofica e letteraria, la nozione di decostruzionismo può essere usata in riferimento alla ricezione americana di Jacques Derrida, in particolare attraverso la mediazione di Paul de Man. La decostruzione ha molte facce e nessuna gerarchia: è la disseminazione del senso a chiamarla in causa, non la polisemia. Dapprima si configura come una strategia di lettura dei testi della tradizione metafisica, volta a metterne in luce gli scarti, i vuoti, le fratture, le discontinuità, le aporie, le strutture ideologiche e attanziali, anziché l’unità intrinsecamente manifesta e voluta da essi. Questa strategia è tesa all’annientamento del concetto di sistema che tutto unifica, che tutto “identifica” (riduce ad identità), che tutto ingloba in sé, che tutto plasma a propria immagine, in vista di una rivendicazione dell’Altroe della differenza come grande impensato della tradizione filosofica occidentale. In questa direzione la decostruzione è una conseguenza della riflessione filosofica di Martin Heidegger. Infatti il progetto della seconda sezione di Sein und Zeit (Essere e tempo) - rimasta alla fase di mera progettazione, per la caratteristica inadeguatezza del linguaggio della metafisica - risuonava come una “distruzione della storia dell’ontologia”, distruzione ben poco “distruttiva” a ben guardare, poiché l’intenzione heideggeriana trovava il suo fine nella liberazione dei più importanti concetti filosofici (quali “verità”, “libertà”, “mondo” e, in primis, “Essere”) dalla secolare ipoteca oggettivante impressa dalla metafisica, a partire da una acuta e penetrante ricognizione linguistica, in nome di una ontologia fenomenologica capace di assurgere alla facoltà di “lasciar/far vedere il fenomeno per come esso si mostra” - a partire da un linguaggio radicalmente rinnovato (ripensato), per cui filosoficamente (nell’accezione classica e ordinaria del termine) scandaloso. Abbiamo parlato, seguendo Jacques Derrida, di “strategia” di lettura dei testi classici, e non a caso; infatti la decostruzione non è, e non vuole affatto essere, un metodo riproducibile (le coordinate cartesiane o il sillogismo deduttivo p.es.) capace di “smontare” i sistemi filosofici, ma si tratta piuttosto di una strategia di “ascolto” da attivare di volta in volta, poiché il testo (e la cultura) non devono essere decostruiti (nel senso ipotetico di “passati al vaglio della decostruzione”), bensì sono proprio essi stessi ad essere costitutivamente in decostruzione; per cui il filosofo non deve che tendere il proprio orecchio scaltrito, in grado quindi di captare le dissonanze e i guasti che minano al sogno totalizzante ed esaustivo del credo sistematico. Non più quindi l’occhio teoretico, capace di “contemplare” concetti distribuiti in un sistema (come in una sorta di armonia visuale) - ma queste sono metafore, e Derrida insegna che la radice del linguaggio metafisico risiede nella metafora. La filosofia deve superare il sistema, non per scelta, ma per necessità, o forse seguendo la logica perversa di una possibilità necessaria. Derrida ci ha sempre mostrato che la decostruzione intacca qualsivoglia oggetto della cultura, e non solamente testi metafisici; infatti la tarda produzione del filosofo applica l’esperienza decostruttiva non più esclusivamente ai sistemi cartacei della tradizione filosofica, bensì anche a quelli storici e concettuali a noi più vicini (almeno apparentemente), proprio laddove il moto decostruttivo ci coglie impreparati: il “dono”, l’“ospitalità”, il “perdono”, fino al sistema, che tutti ci riguarda e coinvolge, della “democrazia”.
--------------------- da: http://it.wikipedia.org/wiki/Decostruzionismo